Hier könnt ihr Geschichten und Erfahrungsberichte über Schnappi reinrotzen!
Ich hatte während der Schulzeit einen Mitschüler, der nicht exakt Rainer war, aber ebenfalls eine ziemlich "interessante" Persönlichkeit.
Ich kürze ihn wie schon mein Vorredner mit S. ab.
So wie Rainer hatte S. eine leichte, nie näher definierte geistige Behinderung. Aus Höflichkeit hat es nie jemand thematisiert. Er hatte aber häufig komische Gesichtsausdrücke drauf und sprach so wie man sich halt vorstellt, dass ein Behinderter spricht. S. war körperlich das Gegenteil von Rainer, d.h. er war immer viel zu klein und zu dürr. Tatsächlich sah er dem "kempfen, du musst kempfen"-Dulli erschreckend ähnlich. Vielleicht haben beide ja sogar die gleiche Behinderung...
Seine schulischen Leistungen waren natürlich unter aller Kanone. Er kam eigentlich nur durch, weil die Lehrer bei ihm beide Augen zugedrückt haben. Heutzutage wäre das ganze hochtrabend "Inklusionsprojekt" genannt worden...damals bei mir auf dem Land hat man das aber halt auf dem kurzem Dienstweg geregelt...
Wer hier jetzt anfängt Mitleid zu entwickeln, den muss ich direkt wieder einnorden. S. war bemitleidenswert, klar, aber er war gleichzeitig auch ein ekelhafter kleiner Kotzbrocken, der eigentlich permanent log. Hier ist auch die Parallele zu Rainer: Aufgrund seiner geistigen Beschränktheit war es ihm unmöglich zu verstehen, dass seine Lügen von jedermann augenblicklich als solche erkannt werden. Ein paar der Highlights, an die ich mich noch erinnere:
* Er hat einem Mitschüler das Handy geklaut (so ein Premium-Nokia) und kam einen Tag später mit diesem Handy zur Schule und versuchte der Klasse weißzumachen es sei sein neues Handy. Er war so hackedumm, dass er wirklich glaubte mit sowas durchzukommen.
* Wir haben im Kunstunterricht mal ein ganzes Halbjahr so ein Streichholzmodell bauen müssen. Bei manchen kamen totale Kunstwerke raus. Bei S. natürlich nur ein Wirrwarr aus Klebstoff und abgebrochenen Streichhölzern. Am Tag der "Endpräsentation" standen alle Modelle auf der Fensterbank im Klassenzimmer. S. war in der großen Pause als einziger im Klassenzimmer geblieben (eigentlich nicht erlaubt, aber Dulli-Bonus regelt) und hat sämtliche Modelle bis auf sein eigenes zerstört.
* Nach einem Streit mit einem Mädchen ist er erwischt worden, wie er in ihr Pausenbrot gerotzt hat. Das war das ekelhafteste. Er hat das Pausenbrot, dass auf dem Rucksack des Mädchens lag, in einer kleinen Pause genommen und sich einfach in eine Ecke des Klassenzimmers gestellt und reingerotzt. Jemand ist das natürlich aufgefallen und hat gefragt "Was zur Hölle machst du da?" und dann ist es aufgeflogen. Ab diesem Zeitpunkt hat sich jeder sein Pausenbrot nur noch beim Bäcker geholt...
Die Lehrer gaben sich wirklich alle Mühe ihn irgendwie in die Klassengemeinschaft zu integrieren. Deshalb dichteten sie ihm irgendwelche besondere Fähigkeiten an, in der Hoffnung er würde endlich mal etwas finden in dem er Wissen aufbauen konnte...mal sollte er das begnadete Computergenie sein, dann wieder ein Experte für Elektromotoren. Er hatte von nichts eine Ahnung, aber er kostete das ihm verpasste Image natürlich trotzdem gerne großkotzig aus ("doch, das geht so. Ich bin hier der Computerexperte und du hast keine Ahnung")
Wie ging das ganze aus? So ungefähr in der 8. Klasse hat er angefangen sich an die 5. Klässler zu halten, die körperlich und geistig eher auf seinem Niveau waren. Mit denen gab es zwar auch permanent Streit (Stichwort geklaute Pokemon-Karten), aber immerhin waren wir ihn los. Irgendwann erschien dann dieses Kinderlied "Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil". Ab diesem Zeitpunkt hat er sich dann komplett von der Realität entkoppelt. Er wollte nur noch Schnappi genannt werden und hing in allen Pausen nur noch im Computerraum rum und faselte irgendwas von Lachsen und Bannhammer. Kurze Zeit später hat er die Schule dann auch verlassen, danach habe ich ihn aus den Augen verloren.
Ich hatte während der Schulzeit einen Mitschüler, der nicht exakt Rainer war, aber ebenfalls eine ziemlich "interessante" Persönlichkeit.
Ich kürze ihn wie schon mein Vorredner mit S. ab.
So wie Rainer hatte S. eine leichte, nie näher definierte geistige Behinderung. Aus Höflichkeit hat es nie jemand thematisiert. Er hatte aber häufig komische Gesichtsausdrücke drauf und sprach so wie man sich halt vorstellt, dass ein Behinderter spricht. S. war körperlich das Gegenteil von Rainer, d.h. er war immer viel zu klein und zu dürr. Tatsächlich sah er dem "kempfen, du musst kempfen"-Dulli erschreckend ähnlich. Vielleicht haben beide ja sogar die gleiche Behinderung...
Seine schulischen Leistungen waren natürlich unter aller Kanone. Er kam eigentlich nur durch, weil die Lehrer bei ihm beide Augen zugedrückt haben. Heutzutage wäre das ganze hochtrabend "Inklusionsprojekt" genannt worden...damals bei mir auf dem Land hat man das aber halt auf dem kurzem Dienstweg geregelt...
Wer hier jetzt anfängt Mitleid zu entwickeln, den muss ich direkt wieder einnorden. S. war bemitleidenswert, klar, aber er war gleichzeitig auch ein ekelhafter kleiner Kotzbrocken, der eigentlich permanent log. Hier ist auch die Parallele zu Rainer: Aufgrund seiner geistigen Beschränktheit war es ihm unmöglich zu verstehen, dass seine Lügen von jedermann augenblicklich als solche erkannt werden. Ein paar der Highlights, an die ich mich noch erinnere:
* Er hat einem Mitschüler das Handy geklaut (so ein Premium-Nokia) und kam einen Tag später mit diesem Handy zur Schule und versuchte der Klasse weißzumachen es sei sein neues Handy. Er war so hackedumm, dass er wirklich glaubte mit sowas durchzukommen.
* Wir haben im Kunstunterricht mal ein ganzes Halbjahr so ein Streichholzmodell bauen müssen. Bei manchen kamen totale Kunstwerke raus. Bei S. natürlich nur ein Wirrwarr aus Klebstoff und abgebrochenen Streichhölzern. Am Tag der "Endpräsentation" standen alle Modelle auf der Fensterbank im Klassenzimmer. S. war in der großen Pause als einziger im Klassenzimmer geblieben (eigentlich nicht erlaubt, aber Dulli-Bonus regelt) und hat sämtliche Modelle bis auf sein eigenes zerstört.
* Nach einem Streit mit einem Mädchen ist er erwischt worden, wie er in ihr Pausenbrot gerotzt hat. Das war das ekelhafteste. Er hat das Pausenbrot, dass auf dem Rucksack des Mädchens lag, in einer kleinen Pause genommen und sich einfach in eine Ecke des Klassenzimmers gestellt und reingerotzt. Jemand ist das natürlich aufgefallen und hat gefragt "Was zur Hölle machst du da?" und dann ist es aufgeflogen. Ab diesem Zeitpunkt hat sich jeder sein Pausenbrot nur noch beim Bäcker geholt...
Die Lehrer gaben sich wirklich alle Mühe ihn irgendwie in die Klassengemeinschaft zu integrieren. Deshalb dichteten sie ihm irgendwelche besondere Fähigkeiten an, in der Hoffnung er würde endlich mal etwas finden in dem er Wissen aufbauen konnte...mal sollte er das begnadete Computergenie sein, dann wieder ein Experte für Elektromotoren. Er hatte von nichts eine Ahnung, aber er kostete das ihm verpasste Image natürlich trotzdem gerne großkotzig aus ("doch, das geht so. Ich bin hier der Computerexperte und du hast keine Ahnung")
Wie ging das ganze aus? So ungefähr in der 8. Klasse hat er angefangen sich an die 5. Klässler zu halten, die körperlich und geistig eher auf seinem Niveau waren. Mit denen gab es zwar auch permanent Streit (Stichwort geklaute Pokemon-Karten), aber immerhin waren wir ihn los. Irgendwann erschien dann dieses Kinderlied "Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil". Ab diesem Zeitpunkt hat er sich dann komplett von der Realität entkoppelt. Er wollte nur noch Schnappi genannt werden und hing in allen Pausen nur noch im Computerraum rum und faselte irgendwas von Lachsen und Bannhammer. Kurze Zeit später hat er die Schule dann auch verlassen, danach habe ich ihn aus den Augen verloren.