Dass auch Strauß von Lockheed bestochen wurde, dürfte nicht unwahrscheinlich sein – ist aber letztlich für die ganze Entwicklung der sog. Starfighter-Affäre eher nebensächlich.
Der Starfighter wurde Ende 1950er-Jahre als reiner Abfangjäger für die Bundeswehr ausgesucht, was nach damaligen Stand durchaus eine nachvollziehbare Entscheidung war. Strauß allerdings nutzte als Verteidigungsminister diese Gelegenheit der Kooperation mit einem US-Rüstungsunternehmen, um den USA zu beweisen, dass die Bundeswehr Teil der nukleren Abschreckung bzw. massiven Vergeltung werden sollte. Deswegen dieser überhastete und irrwitzige Plan, die F-104 bald schon zum Jagdbomber umzurüsten.
Strauß wollte sich vom Posten des Verteidigungsminister ins Kanzleramt hieven, indem er Adenauer rechts bei der Frage der Wiederbewaffnung überholte. Auch wenn die Bundeswehr und der Starfighter dafür nicht bereit waren. Darüber ist er dann ja auch heftig gestolpert.