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Ohayogoseimasu!! Sorry für den Spam, musste aber sein. Jaban ist einfach ein ferdammt fotogenes Land. Habe mir bewusst den November als Reisezeit rausgesucht und von West nach Ost durchgefahren um die Jahreszeiten und Farben im Wandel zu sehen. Das ist alles so stylisch dort, von den Tempeln im immergleichen dunkelrot oder dunkelbraun, über die Inneneinrichtung bis zu den zahllosen Zen- oder Landschaftsgärten. Dazu die roten Ahorn- und gelben Gingko-Blätter. Kontraste dazu am Anfang in Hiroshima bei Strandwetter von 27 Grad und in den japanischen Alpen bei Takayama um den Gefrierpunkt. Viel gemacht an Aktivitäten habe ich eigentlich gar nicht, meistens irgendwas angeschaut, gewandert oder gegessen.
In Japan sieht man gut was in Deutschland heutzutage fehlt, die Gesellschaft ist intakt und homogen, alle sind höflich (bitte danke bitte danke), arbeitsam, zivilisiert, die Jabboner pflegen ihre eigene Kultur und Traditionen und sind doch modern und aufgeschlossen, der ÖPNV funktioniert hervorragend trotz vieler Menschen auf einem Fleck, alles ist sauber, Straßen, Toiletten, Restaurants, öffentliche Parks, dazu praktisch kriminalitätsfrei. Einziger Nachteil: Fast keiner spricht englisch, und die Städte sind teilweise wirklich voll. Darunter auch an den Touristenspots wie der goldene Pavillion in Kyoto oder Teamlab Planets in Tokyo viele Ausländer. An den Tagesausflugszielen wie Nara, Miyajima oder Nikko auch sehr viele, denn die stehen in allen Reiseführern, und alle Touristen machen zumindest einige davon. Sehr viele Touristen sind aus China, die fallen dann optisch nicht so auf, aber auch viele Europäer, trotz 13-stündigem Flug. Man könnte vermuten dass das mit dem späten Ende der Coronamaßnahmen zusammenhängt, erst ab Mai 2023 gibt es keine verpflichtenden Tests oder Impfnachweise bei der Einreise mehr. Viele Japaner tragen aber trotzdem noch Masken sogar auf der Straße oder in ihren Autos. Ich vermute mal das ist für viele Zeichen der Rücksichtnahme oder schlicht Ausdruck davon, "die Regeln" zu befolgen. So läuft auch keiner bei rot über die Straße, am Bahnsteig wird in der Schlange gestanden, Müll wird mit nach Hause genommen, denn es gibt 10 mal mehr öffentliche Toiletten (sauber, aber meistens ohne Seife) als Mülleimer.
Mit einigen Klischees räumt man aber schnell auf, die Japaner sind zwar oft schüchtern, gerade die Frauen, aber nicht alle dort sind Incels. Kinder gibt es auch nicht weniger als in Deutschland, wenn man die ganzen Museln und sonstige Nichtdeutschen abzieht, dann haben die Japaner sogar deutlich mehr Kinder pro Kopf. Japan ist aber kein hochtechnisiertes Land in dem Roboter alles machen, es läuft sehr viel über Papierkram. Zum Beispiel kann man Bahntickets nicht online kaufen und auch nur am selben Tag. Überall kriegt man Papiertickets ausgestellt. Allgemein gibt es viele Jobs die in Deutschland so gar nicht existieren, zig Schaffner oder irgendwelche Verkehrspolizisten die per Winkzeichen den Verkehr regeln an irgendwelchen Parkhauseinfahrten oder an Baustellen, dazu in den Erlebnisvierteln wie Shinjuku (Tokyo) zahlreiche Marktschreier, die einen zum Besuch von irgendwelchen Maidcafés oder Bars überreden wollen. Für einige kindisch, für mich aber irgendwie passend zum positiven Klima im Land: Überall Animefiguren und "kawai"'e Maskotten auf allem möglichen, und sei es der Hinweis auf das überhöhte Beförderungsentgelt beim Schwarzfahren. Pornografie oder allgemein Sexualität ist im Alltag außerhalb von Vergnügungsvierteln in Tokyo und Osaka nicht zu sehen, auch wenn Japan den Ruf weg hat mit Hentais, Pornos usw. Man sieht auch kaum mal Japaner öffentlich Händchen halten. Die Sittenmoral ist dort ziemlich streng..
Kann ich den Japanaufenthalt empfehlen? Ja und nein. Ja, weil es sich absolut gelohnt hat und es ein auch selbstorganisiert gut zu bereisendes Land ist. Und nein, weil zur Zeit mir zu viele Touristen da sind. Die Hauptreisezeit ist halt auch neben der Kirschblütenzeit der Herbst, im Sommer ist es dort klimatisch schlecht. Dürfte aber leerer sein..
ßoo, des war's dann von mir, mal schauen wann
@Onkel Ho endlich seine Usbekistanbilder neigspeichert bekommt. Von mir dürften dann im Frühjahr neue Bilder kommen, vermutlich aus China oder Indien. Sayonara matane!