Denn der prorussische Aktivist Oleg Woloschyn, der zum Lager des Putin-Vertrauten Wiktor Medwedtschuk gehört, hatte Krah verdächtige Chatnachrichten geschickt. Er versichert Krah darin, das Problem mit den »Kompensationen« für die »technischen Ausgaben« sei gelöst. Von Mai an »wird es so sein, wie es vor Februar war«. Die Formulierung legt den Verdacht nahe, dass Krah schon länger verdeckt bezahlt worden sein könnte.
Maximilian Krah wies die Vorwürfe auf Anfrage zurück, er habe von Woloschyn nie Geld bekommen. Die Chatnachricht müsse für einen anderen Empfänger bestimmt gewesen sein. Oder Woloschyn habe eine teure Opernballkarte gemeint, die Krah bezahlt habe. Vielleicht habe Woloschyn sich wegen mangelnder Englischkenntnisse auch missverständlich ausgedrückt. Jedenfalls habe er auf die Nachricht nicht geantwortet, so Krah
Oleg Woloschyn jedoch schickte dem SPIEGEL in sehr gutem Englisch eine andere Variante, wonach Krah durchaus der Empfänger sein sollte. Er könne sich an die Nachricht an seinen »alten Freund« Krah nicht mehr genau erinnern, so Woloshyn, obwohl auch er vom FBI dazu befragt worden war. Aber es sei 2020 vermutlich darum gegangen, den AfD-Politiker für seine Reiseaufwendungen zu entschädigen. Diese hätten ihm als Teilnehmer eines geplanten Gesprächsformats entstehen können, wozu es wegen der Pandemie aber nicht gekommen sei.