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Steamed Hams except its a recap of the Zizek vs Peterson debate.
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Musste zwar keken, aber wer ernsthaft glaubt, dass der serbische Dampfplauderer irgendwas von Marxismus versteht, der sollte einfach mal was von ihm lesen. Wir reden über jemanden, der - ohne die entsprechende Bildung zu haben - versucht, Hitchcockfilme unter die Lacan'sche Psychoanalyse zu subsumieren.
 
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Peterson, bist du's, Junge?
Den Spin, dass der Kroate den fol dumen Peterson vorgeführt hat, den haben echt alle gefressen. Savoy Schischkebab hat von Marxismus keine Ahnung, findet Kommunismus im Prinzip richtig awesome und versucht sich in seinen Büchern als Psychoanalytiker anhand von Methoden und Theorien aus Zeiten, als Psychologie und Psychiatrie nicht mal den Anspruch von empirischer Wissenschaft hatten.
Jordan Peterson hat viele, viele legitime Angriffsflächen. Aber der bosnischen Bummsdi ist wirklich nur in seiner eigenen Fantasie ein ernst zu nehmender Philosoph.
 
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D
Ich mag das Video nicht, weil Peterson einfach nur als Idiot abgetan wird.
 
D
Musste zwar keken, aber wer ernsthaft glaubt, dass der serbische Dampfplauderer irgendwas von Marxismus versteht, der sollte einfach mal was von ihm lesen. Wir reden über jemanden, der - ohne die entsprechende Bildung zu haben - versucht, Hitchcockfilme unter die Lacan'sche Psychoanalyse zu subsumieren.
Ich meine, damit nimmst du eigentlich die gegenteilige Anschauung zu dem Video ein. Trotzdem denke ich, dass man Žižek vieles vorwerfen kann, was man ihm allerdings nur schwer vorwerfen kann, ist, nicht gebildet zu sein. Das war ja auch quasi der Knackpunkt in der Debatte zwischen Žižek und Peterson - das man das Gefühl bekommen hat, da ist auf der einen Seite dieser gebildete Hobo, und auf der anderen Seite Peterson, der sich schnell ein paar Keynotes aus dem kommunistischen Manifest zusammengeklaut hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich meine, damit nimmst du eigentlich die gegenteilige Anschauung zu dem Video ein. Trotzdem denke ich, dass man Zizek vieles vorwerfen kann, was man ihm allerdings nur schwer vorwerfen kann, ist, nicht gebildet zu sein. Das war ja auch quasi der Knackpunkt in der Debatte zwischen Zizek und Peterson - das man das Gefühl bekommen hat, da ist auf der einen Seite dieser gebildete Hobo, und auf der anderen Seite Peterson, der sich schnell ein paar Keynotes aus dem kommunistischen Manifest zusammengeklaut hat.
Gebildet ist er. Er ist halt nur weder ein Philosoph noch ein Psychoanalytiker. Er kann die wirklich himmelschreienden, für jeden auf den ersten Blick ersichtlichen logischen Inkonsistenzen seiner Einordnung des Marxismus und des Kommnusismus nicht auflösen und unternimmt nicht einmal den Versuch, das zu tun. Er ist das Paradebeispiel eines Schwurblers, der durch eine Kombination aus persönlichen Angriffen, grammatikalischer Verwirrung und apodiktischen Behauptungen versucht über diese Lücken in seiner Argumentation hinweg zu täuschen. Dabei ist er auch gleichzeitig das Lehrbuchbeispiel des linken Akademikers, der aus dem Elfenbeinturm der Theorie heraus seine diffuse Verteidigung des Kommunismus aufbaut, ohne dabei die uns alle anschreiende historische Evidenz auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Er ignoriert das einfach und macht mit sehr vielen Worten das, was auch weniger gebildete Linke machen: Den echten, in der Realität gut funktionierenden Kommunismus, den kennt nur er - nur dass er selbst dafür keine Lösung anbietet. Er erkennt an, dass Kommunismus so, wie er aufm Papier steht, naja, aus Gründen wahrscheinlich nicht so gut funktioniert, aber er könnte! Wie und unter welchen Bedingungen, selbst das etabliert er nicht.

Seine schon fast neurotisch-zwanghafte Tendenz, irgendwie alles aus dem Blickwinkel der Lacan'schen Psychoanalyse zu betrachten, ist da ein sehr gutes Beispiel. Ja, er hat da seine Hausaufgaben gemacht und kennt die Systematik der vor-empirischen Psychoanalyse, wie sie von Freud, Lacan oder auch Carl Jung praktiziert wurde (wobei Carl Jung definitiv den Übergang zur Empirie miterlebt und mitgemacht hatte, aber Jung war eben tatsächlich ein Philosoph, der versuchte, empirische Beobachtung vor ihrem sozio-kulturellen Hintergrund zu interpretieren. Ein Ansatz, den Jordan Peterson mehr als deutlich als Kern seiner Argumentationen übernommen hat), aber das war im Grunde nicht viel mehr als anekdotische Evidenz und versuche der deskriptiven Analyse menschlicher Verhaltensweisen im individuellen Einzelfall. Diese Form der Psychoanalyse hatte nie einen wissenschaftlichen Anspruch und war als die ersten Schritte in den Kinderschuhen der Geistesforschung auch notwendig, um in eine Domäne vorzudringen, die zuvor den Kirchen als Monopolisten der Seelsorge zu Eigen war.

Das ist auch das, was Peterson so eingängig macht: Er übernimmt diese deskriptiven Teile, die sich auch aus seiner Erfahrung als Therapeut nähren und nutzt sie, ähnlich Carl Jung, als didaktische Vehikel, als Metaphern für die empirisch beweisbaren Erkenntnisse. Was er nicht macht, ist die Psychoanalyse auf bloße intellektuelle Überlegenheit des Analytikers zu beschränken, der damit einseitige Deutungshoheit über die Erfahrungen des Individuums erlangt. Etwas, was weder zum eigenen Begreifen der Zusammenhänge etwas bringt noch irgendeinen therapeutischen Nutzen generiert, weil es dann nicht mehr um den Patienten mit seinen Problemen geht, sondern um die Konsistenz der Deutung durch den Deutenden. Die Analyse geht dann also weg vom Ziel der Betrachtung und rückt den Betrachter ins Zentrum der Überlegung.

So einem wie Schüschek, dem gefällt das, weil es dann nur noch um ihn geht. Hat man in dem Rededuell mit Peterson sehr gut gesehen. Peterson ist mit der Arbeitshypothese reingegangen, er wisse nichts über das Thema, weil du nur dann offen dafür bist, etwas zu lernen. Zizek ist mit der Arbeitshypothese reingegangen, er wisse alles und müsse sich daher auch nur dort wirklich für seine Positionen rechtfertigen, wenn es ihm zupass kommt - also sprich, wenn er sein Gegenüber dominieren kann.

Peterson hat empirische Beweise und historische Fakten als Grundlage seiner Überlegungen. Zizek hat nur Zizek als Basis seines Denkens.
 
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Lachse
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Schwanzpanzer
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